Ein Windpark im Naturpark Altmühltal?

Windkraftanlagen können nur unter bestimmten Bedingungen und mit erheblichen Einschränkungen gebaut werden:

Rechtliche Rahmenbedingungen:

  1. Gesetzlicher Schutz der Landschaft:
    • Windkraftanlagen dürfen das Landschaftsbild nicht erheblich beeinträchtigen (§ 35 BauGB, § 1 BNatSchG).
    • Der Naturpark Altmühltal verfolgt das Ziel, die Landschaft zu erhalten und touristisch zu nutzen. Windparks könnten diesem Schutzziel widersprechen.
  2. Artenschutz & Umweltverträglichkeitsprüfung:
    • Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist erforderlich, um zu prüfen, ob geschützte Arten (z. B. Rotmilan, Schwarzstorch) gefährdet werden.
    • Falls besonders geschützte Tierarten betroffen sind, kann eine Genehmigung verweigert werden.

Ein Windpark im Naturpark Altmühltal ist nicht automatisch verboten, aber es gibt hohe rechtliche Hürden, insbesondere im Hinblick auf den Landschaftsschutz, den Artenschutz und die Umweltverträglichkeit.

Lokale Widerstände und Naturschutzverbände konnten schon oft den Bau verhindern!

 

Der geplante Windpark in Marxheim könnte einige Risiken für die Wasserversorgung mit sich bringen, insbesondere durch potenzielle Verunreinigungen des Grundwassers. Hier sind die wichtigsten Nachteile im Detail:

 

1. Risiko durch Schmierstoffe und Hydrauliköle

Windkraftanlagen enthalten verschiedene Schmierstoffe und Hydrauliköle, die für den Betrieb der Rotorblätter und Getriebe notwendig sind.

1.1 Austreten von Ölen und Schmierstoffen

  • Moderne Windkraftanlagen enthalten je nach Bauweise zwischen 200 und 800 Liter Schmieröl im Getriebe.
  • Diese Öle sind notwendig, um die beweglichen Teile der Anlage zu schmieren und vor Verschleiß zu schützen.
  • Im Laufe der Betriebsjahre kann es durch undichte Stellen, Materialermüdung oder Wartungsfehler zu Leckagen kommen.

1.2 Umweltbelastung durch auslaufende Stoffe

  • Wenn Schmierstoffe ins Erdreich gelangen, können sie den Boden und das Grundwasser belasten.
  • Viele dieser Stoffe enthalten synthetische Zusatzstoffe, die schwer abbaubar sind und sich in der Umwelt anreichern können.
  • Falls wassergefährdende Stoffe in das Grundwasser eindringen, kann das langfristige Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität haben.

 

2. Bauphase und Bodenversiegelung

Beim Bau von Windkraftanlagen sind große Erdbewegungen nötig, was ebenfalls Risiken für das Grundwasser mit sich bringt.

2.1 Fundamentbau und Versiegelung

  • Jede Windkraftanlage benötigt ein Betonfundament mit einem Durchmesser von etwa 20–30 Metern und einer Tiefe von bis zu 4 Metern.
  • Für ein einziges Fundament werden mehrere hundert Tonnen Beton und Stahl verbaut, was den natürlichen Wasserkreislauf verändern kann.
  • Böden in Wasserschutzgebieten oder in Regionen mit hoher Grundwasserneubildung können durch diese Eingriffe geschädigt werden.

2.2 Verunreinigungen durch Bauarbeiten

  • Während der Bauphase kommen schwere Maschinen und Baustoffe zum Einsatz, die ebenfalls umweltgefährdende Stoffe (z. B. Treibstoffe, Schmiermittel) freisetzen können.
  • Durch Baugruben können Schadstoffe leichter ins Grundwasser gelangen, insbesondere wenn es sich um durchlässige Böden handelt.

 

3. Gefahren für das Wasserschutzgebiet

Die Gegend um die Gemeinde Marxheim ist einer der wertvollsten Grundwasser-Gebiete in Bayern. Hier muss besonders auf den Schutz der Wasserqualität geachtet werden.

3.1 Windräder in oder in der Nähe von Wasserschutzgebieten

  • Viele Wasserversorger sehen den Bau von Windrädern in oder nahe von Wasserschutzgebieten kritisch.
  • Es gibt zwar gesetzliche Auflagen für den Bau in solchen Regionen, aber die Praxis zeigt, dass Leckagen und Unfälle nicht ausgeschlossen werden können.

3.2 Grundwasserabsenkung durch Bauarbeiten

  • Bei Tiefbauarbeiten, insbesondere für die Fundamente, kann es zu Veränderungen im Grundwasserfluss kommen.
  • Dies könnte langfristig Auswirkungen auf die Menge und Qualität des Trinkwassers haben.

 

4. Langfristige Risiken und Rückbauproblematik

Auch nach der Betriebsphase eines Windparks gibt es Gefahren für das Grundwasser.

4.1 Alterung der Windkraftanlagen

  • Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko von undichten Stellen bei Getrieben und Hydrauliksystemen.
  • Wenn Wartungen nicht sorgfältig durchgeführt werden, können über Jahre hinweg immer wieder kleine Mengen Schmierstoffe austreten und sich im Boden anreichern.

4.2 Rückbau und mögliche Kontaminationen

  • Nach etwa 20–25 Jahren müssen Windkraftanlagen abgebaut werden.
  • Falls Fundamente nicht vollständig entfernt werden, bleiben große Mengen Beton und Stahl im Boden, die langfristig die Bodenstruktur und Wasserzirkulation beeinflussen können.
  • Je nach verwendeten Baumaterialien kann es zu Auswaschungen kommen, die das Grundwasser belasten.

 

Fazit: Risiken für die Wasserversorgung

Die geplante Errichtung eines Windparks in Marxheim birgt potenzielle Gefahren für die Wasserqualität und -versorgung der Bevölkerung. Die Hauptprobleme sind:

  1. Leckagen von Schmierstoffen und Hydraulikölen, die ins Grundwasser gelangen könnten.
  2. Eingriffe in den Boden durch den Bau von Betonfundamenten, die die natürliche Wasserzirkulation stören.
  3. Verunreinigungen durch Bauarbeiten, insbesondere durch schwere Maschinen und Baustoffe.
  4. Langfristige Risiken durch Alterung der Anlagen und den Rückbau, der oft nicht vollständig erfolgt.